Seit 2002 bereichert das Trio „Zur Wachauerin“ in der Besetzung Michael Bruckner (Gitarre / Komposition), Fabian Pollack (Gitarre) und Wolfgang Kühn (Stimme / Text) mit seiner ungewöhnlichen Interpretation traditioneller Volksmusik die heimische Musikszene. 2003 erschien das hochgelobte Debütalbum „Kalmuk“, das unter anderem hymnische Kritiken wie „Eine amüsantironische Weinherbst- und Lebensbilanz vom Sein auf dem Lande.“ (Ronald Escher / Salzburger Nachrichten) oder „… qualtingsche qualitäten. wenig kapriziös, sehr homegrown, und dadurch sehr sympathisch …“ (Daniel Pabst) erhielt.
Drei Alben später, darunter das viel beachtete „Live@GlattundVerkehrt“ gemeinsam mit den Vertretern des modernen Wienerlieds, „Die Strottern“, haben sich „Zur Wachauerin“ anlässlich ihres 20. Geburtstags auf die Spuren des berühmten amerikanischen Countrymusikers Hank Williams (1923 – 1953) begeben und sich für die Umsetzung dieses ambitionierten Projekts mit einer großen Formation beschenkt – „Zur Wachauerin extended plays Hank Williams“.
Dem exzentrischen Musiker Hank Williams, der in seinem kurzen, aber intensiven Leben sogar einmal (1949, zur Truppenbetreuung) in Deutschland war und da auch einen Abstecher nach Wien unternommen hat, wird von „Zur Wachauerin“ auch ein Aufenthalt in der schönen Wachau „untergejubelt“ und mit einem Mal fällt da eine nicht für mögliche gehaltene, musikalische und textliche Nähe zwischen Hank Williams’ Heimat und Österreich wie Schuppen von den Augen.
„Your cheating heart“ wird in der verwienerten Fassung eines Wolfgang Vincenz Wizlsperger zu „Mei miades Heaz“ und aus „Alone and forsaken“ wird „Alah und falossn“. Das Erdige der Gitarren eines Michael Bruckner und eines Fabian Pollack und die Lieblichkeit der Pedal Steel Guitar eines Max Mayerhofer lassen die Seelenverwandtschaft von „Wachauer Musik“ und Western Swing, Honky Tonk, Blues und Gospel mehr als erahnen.
Und wenn dann noch der Hank Williams Klassiker „Jambalaya“ in die Kühnsche Wachauer Wein-Dreifaltigkeit von „Sta’feda“, „Fedaspü“ und „Smaragd“ transferiert wird und wenn Anna Anderluh die oftmals rauen Songs des Meisters mit weiblicher Kraft und gleichzeitiger Gefühlsbetontheit intoniert und konterkariert, spätestens dann wird klar, dass aus den über siebzig Jahre alten, zeitlosen Nummern von Hank Williams etwas ganz Besonderes und Neues geworden ist.
„Sie spielen eine sehr abgeschrägte und avancierte Volksmusik“ hat Glatt & Verkehrt-Festivalleiter Albert Hosp von Ö1 über „Zur Wachauerin“ einmal gesagt. Und auf „Zur Wachauerin extended plays Hank Williams“ trifft das wohl genauso zu.
Michael Bruckner – Leitung, Konzept, Gitarren, Stimme
Wolfgang Kühn – Text, Stimme
Fabian Pollack – Gitarren
Anna Anderluh – Gesang, Autoharp
Wolfgang Vincenz Wizlsperger – Text, Gesang, Baritonhorn, Kamm
Markus Mayerhofer – Pedal Steel Gitarre